"Globetrotter Testival 2022" am Langener Waldsee

Endlich wieder was los...nach langer Coronapause und vielen ausgefallenen Veranstaltungen hat sich der Sportverein der Naturfreunde Hessen sehr gerne am Testival 2022 beteiligt. 
Das Wetter war am Freitag lausig, die Aufbauer mehr als tapfer und die Zeltübernachter erst... 

Auch am Samstag wurde noch viel verlangt von Kälte und Wind. 
Nils und Mike bekamen das an unserem Kanustand ganz besonder zu spüren, hielten aber tapfer durch, ebenso wie Peter-Rene. 
Und mit dem besseren Wetter kamen die Besucher*innen, die mit den neuen Booten der Naturfreunde ihre Probetouren paddelten. 

Ganz besonders gespannt waren wir alle auf den Kletterturm, mit dem wir diesmal anrückten.  
Geliehen war er von der Kletterhalle Nordwand, allerdings beim Abholen defekt. 5 Stunden musste Günter schweißen und reparieren, damit der Turm startklar wurde und unser Kletterstand nicht ausfallen musste. 
Tausend Dank an Günter, der das erstens kann und zweitens auch noch so schnell getan hat. 
Aber der Turm selbst war dann ein Erlebnis. Nach diesem Probelauf war klar, dass die NaturFreunde genau dieses Modell tatsächlich anschaffen werden. 
Die Besucher*innen haben von all dem nichts bemerkt, sie haben einfach das Klettern genossen, wenn auch gut verpackt in dicken Klamotten. 

Und für uns sehr schön..der Infostand war viel gefragt. Wir nutzten unseren tollen neuen Pavillion zum ersten Mal und stellten fest: 
Sehr geräumig, sehr praktisch und erst die Seitenteile als Windschutz...einfach super. Aber das Beste war das Interesse der Besucher*innen an unseren Infos. Für den Sonntag haben wir Material nachgefasst und von Vielem mussten wir das letzte Exemplar behalten und konnten nur anbieten: Photographiere dir den Link oder den QR-Code. Vielen Dank an Hanne und Miriam, die hier unermüdlich "ausschwärmten" zum Verteilen der Broschüren. 
Wir wissen also, dass wir für das nächste Mal noch mehr Infomaterial brauchen werden. 
Und was wir auch noch brauchen können? 20 Menschen haben für die Aktion angepackt und mitgemacht, klasse!!!, aber wir hätten leicht noch mehr Hilfe brauchen können; das Interesse an unseren Angeboten war einfach erfreulich groß. 

Werner Battenhausen 
 


Bildnachweis:
JSK 9437 Globetrotter
20220409 125914 Günter Scharnagl
20220409 112118-2 Günter Scharnagl
JSK 8694 Globetrotter
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Galerie

Unvergessliche Berge – Hochtouren am Oberaar

Mitte Juli zog es eine kleine NaturFreunde-Gruppe ins abgelegene Oberaargebiet im Berner Oberland. Organisiert und geführt von Hochtouren-erfahrenen Trainern der NaturFreunde Groß-Gerau wurde es zu einer herausfordernden und eindrücklichen Unternehmung.

Ausgangspunkt der Tour war das Berghaus Oberaar, nahe dem Grimselpass zwischen Aare- und Rhonetal gelegen. Von hier startete die Eingehtour auf das Sidelhorn (2764m) zur Höhenanpassung. Hier konnte auch nochmals geübt werden, was wichtig auf dem Gletscher ist: von Seiltechniken bis hin zur Selbstrettung aus einer Gletscherspalte – das Matratzenlager des Berghauses gestattete solche Übungen auch bei weniger freundlichem Wetter. Zudem blieb Zeit für einen Ausflug zum "Gletscher Maul" mit anschließender Suche nach Bergkristallen.

Am nächsten Morgen ging es dann früh los. Der langwierige Anstieg führte entlang des Oberaarstausees, über ausgedehnte Moränen und Gletscher Richtung Oberaarjoch. Das wärmer werdende Klima verändert die Berge und führt zu immer instabiler werdenden Zuständen auf und um die verbliebenen Gletscher. Häufig muss ein Weg aufwändig gesucht werden, der zurückgehende Permafrost führt zu Steinschlaggefahren überall. Die Höhe und die Anstrengung machten sich bemerkbar, aber schließlich wartete die malerisch gelegene Oberaarjochhütte auf 3258m auf die Gruppe.

Als ein Höhepunkt wurde für den nächsten Tag die Hochtour auf das Vordere Galmihorn (3507m) geplant. Wieder begann der Tag früh, da Wetter und Schneebedingungen einen frühen Start erforderten. Die Aussicht auf die beeindruckende Gletscherwelt, die Stille der Natur sowie die umgebenden Bergriesen machten das Gehen auf dem Studergletscher zu einem unvergesslichen Erlebnis. Hohe Bergen ringsherum, in der Ferne grüßen das Matterhorn und die Bergriesen der Walliser Alpen. Die Seilschaft zog ihren Weg über den zerklüfteten Gletscher zwischen den überall lauernden, teils sehr tiefen Gletscherspalten. Deren Umgehung oder Überquerung auf mehr oder weniger stabiler Schneebrücken wurden zum Nervenkitzel. Schließlich wurden die Bedingungen dann so schwierig, dass die Gruppe beschloss umzukehren. Zu gefährlich wurde das Gelände, zu weich der Schnee. Nach kurzer Rast verlangte der Rückweg zur Hütte erneut Konzentration und Geschicklichkeit beim Umgehen von Spalten.

Am Nachmittag blieb dann noch Zeit zur Besteigung des Oberaarhorns (3629m). Obwohl nur etwa 400 Höhenmeter über der Hütte gelegen, erforderte die Besteigung dennoch Kletterei über Blockgelände und das Durchqueren von Schneefeldern. Die Anstrengungen wurden jedoch durch die beeindruckende Aussicht auf den majestätischen Koloss des Finsteraarhorns belohnt, dessen gewaltige Nordostwand sich vor den Augen der Bergsteiger erhob. Nachdem die Gipfelfotos geschossen waren, begann der konzentrierte Abstieg zurück zur Hütte.

Der nächste Tag gehörte dem Abstieg über den Oberaargletscher, wiederum auf teilweise verschlungenen Wegen bis gegen Mittag das Berghaus Oberaar zu einen gemeinsamen Abschluss-Kaffee einlud.

Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis in den Alpen: Wechselhafte Wetterbedingungen und die Anstrengungen der Tour wurden durch die beeindruckende Natur und atemberaubenden Aussichten mehr als wettgemacht.

Matthias Grell, im August 2023