Anklettern am Battert

Traditionelles Anklettern 2018 am Battert bei Baden-Baden

Anklettern Battert

Das traditionelle Anklettern der Naturfreunde Hessen fand diesmal am Battert bei Baden-Baden statt. Es war noch früh im Jahr und es war kalt – sehr kalt. Dennoch fanden sich fünf unverzagte Kletterer, die einfach endlich raus an den Fels wollten.

Der Battert ist ein ideales Gebiet fürs Klettern am Fels auch an etwas kühleren Tagen, denn die hohen Felswände mit dem dunklen, rotbraunen Porphyrkonglomerat sind meist nach Süden ausgerichtet und nehmen dankbar jeden kleinen Sonnenstrahl auf und wärmen frierende Kletterer. Und so konnte die just zum Anklettern eintreffende Kältewelle mit Temperaturen um die Null Grad den Spaß am Klettern nicht verhindern. Wir kletterten ein paar wunderschöne Mehrseillängen, bis die ersten dann doch ins Café Wolfsschlucht zum Aufwärmen und Kuchen essen flüchteten. Unsere Unterkunft war das NaturFreundehaus Müllers großer Wald in Michelbach. Am Abend gab es im Dorf ansässigen Flammaurant Flammkuchen „all you can eat“ bis die in der Kälte verbrannten Kalorien reichlich ausgeglichen waren. Auf dem Rückweg zum NaturFreundehaus begann es dann zu schneien und am nächsten Tag war lag eine schöne weiße Schneeschicht. Geklettert sind wir dann bei Schnee doch nicht mehr und beendeten das Anklettern mit einer schönen Wanderung durch das schneebedeckte Labyrinth der Battertfelsen.

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Unvergessliche Berge – Hochtouren am Oberaar

Mitte Juli zog es eine kleine NaturFreunde-Gruppe ins abgelegene Oberaargebiet im Berner Oberland. Organisiert und geführt von Hochtouren-erfahrenen Trainern der NaturFreunde Groß-Gerau wurde es zu einer herausfordernden und eindrücklichen Unternehmung.

Ausgangspunkt der Tour war das Berghaus Oberaar, nahe dem Grimselpass zwischen Aare- und Rhonetal gelegen. Von hier startete die Eingehtour auf das Sidelhorn (2764m) zur Höhenanpassung. Hier konnte auch nochmals geübt werden, was wichtig auf dem Gletscher ist: von Seiltechniken bis hin zur Selbstrettung aus einer Gletscherspalte – das Matratzenlager des Berghauses gestattete solche Übungen auch bei weniger freundlichem Wetter. Zudem blieb Zeit für einen Ausflug zum "Gletscher Maul" mit anschließender Suche nach Bergkristallen.

Am nächsten Morgen ging es dann früh los. Der langwierige Anstieg führte entlang des Oberaarstausees, über ausgedehnte Moränen und Gletscher Richtung Oberaarjoch. Das wärmer werdende Klima verändert die Berge und führt zu immer instabiler werdenden Zuständen auf und um die verbliebenen Gletscher. Häufig muss ein Weg aufwändig gesucht werden, der zurückgehende Permafrost führt zu Steinschlaggefahren überall. Die Höhe und die Anstrengung machten sich bemerkbar, aber schließlich wartete die malerisch gelegene Oberaarjochhütte auf 3258m auf die Gruppe.

Als ein Höhepunkt wurde für den nächsten Tag die Hochtour auf das Vordere Galmihorn (3507m) geplant. Wieder begann der Tag früh, da Wetter und Schneebedingungen einen frühen Start erforderten. Die Aussicht auf die beeindruckende Gletscherwelt, die Stille der Natur sowie die umgebenden Bergriesen machten das Gehen auf dem Studergletscher zu einem unvergesslichen Erlebnis. Hohe Bergen ringsherum, in der Ferne grüßen das Matterhorn und die Bergriesen der Walliser Alpen. Die Seilschaft zog ihren Weg über den zerklüfteten Gletscher zwischen den überall lauernden, teils sehr tiefen Gletscherspalten. Deren Umgehung oder Überquerung auf mehr oder weniger stabiler Schneebrücken wurden zum Nervenkitzel. Schließlich wurden die Bedingungen dann so schwierig, dass die Gruppe beschloss umzukehren. Zu gefährlich wurde das Gelände, zu weich der Schnee. Nach kurzer Rast verlangte der Rückweg zur Hütte erneut Konzentration und Geschicklichkeit beim Umgehen von Spalten.

Am Nachmittag blieb dann noch Zeit zur Besteigung des Oberaarhorns (3629m). Obwohl nur etwa 400 Höhenmeter über der Hütte gelegen, erforderte die Besteigung dennoch Kletterei über Blockgelände und das Durchqueren von Schneefeldern. Die Anstrengungen wurden jedoch durch die beeindruckende Aussicht auf den majestätischen Koloss des Finsteraarhorns belohnt, dessen gewaltige Nordostwand sich vor den Augen der Bergsteiger erhob. Nachdem die Gipfelfotos geschossen waren, begann der konzentrierte Abstieg zurück zur Hütte.

Der nächste Tag gehörte dem Abstieg über den Oberaargletscher, wiederum auf teilweise verschlungenen Wegen bis gegen Mittag das Berghaus Oberaar zu einen gemeinsamen Abschluss-Kaffee einlud.

Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis in den Alpen: Wechselhafte Wetterbedingungen und die Anstrengungen der Tour wurden durch die beeindruckende Natur und atemberaubenden Aussichten mehr als wettgemacht.

Matthias Grell, im August 2023