Sicher Sichern mit den NaturFreunden - Topropekurs März 2019

Am vergangenen Wochenende trafen sich kletterbegeisterte NaturFreunde (2 Kinder und 6 Erwachsene) zum angebotenen Toprope-Kurs, um sich in den Sicherungstechniken für das Klettern an künstlichen Kletteranlagen ausbilden zu lassen.

Der Kurs fand am ersten Tag im Kletterraum der Luise-Büchner Schule in Groß-Gerau statt, ein idealer Ort um in Ruhe Theorie und Praxis des Sicherns zu Üben. Materialkunde, Sicherungstechnik und praktische Übungen wechselten sich ab, aufgelockert durch Spiele und kleine Videos.

Am nächsten Tag traf man sich dann in der KletterBar in Offenbach, mit der die NaturFreunde eine Kooperation für die gemeinsame Zusammenarbeit aufgebaut haben. Die KletterBar stellte durch ihre Höhe und Größe gleich eine ganz andere Herausforderung an die Teilnehmenden. Ist doch neben der Kenntnis von Sicherungs- und Klettertechnik auch Mut und Teamarbeit wichtig, um diesen Sport sicher und mit Spaß auszuüben. Hier konnte nun das am Vortag Gelernte intensiv geübt und angewendet werden: GriGri, Smart, Partnercheck, Achterknoten... Bald warfen auch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gekonnt mit den Fachbergriffen um sich.

Am Ende konnten sich alle Teilnehmende über das erfolgreiche Bestehen freuen und ihren Kletterschein Toprope entgegen nehmen.

 

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Unvergessliche Berge – Hochtouren am Oberaar

Mitte Juli zog es eine kleine NaturFreunde-Gruppe ins abgelegene Oberaargebiet im Berner Oberland. Organisiert und geführt von Hochtouren-erfahrenen Trainern der NaturFreunde Groß-Gerau wurde es zu einer herausfordernden und eindrücklichen Unternehmung.

Ausgangspunkt der Tour war das Berghaus Oberaar, nahe dem Grimselpass zwischen Aare- und Rhonetal gelegen. Von hier startete die Eingehtour auf das Sidelhorn (2764m) zur Höhenanpassung. Hier konnte auch nochmals geübt werden, was wichtig auf dem Gletscher ist: von Seiltechniken bis hin zur Selbstrettung aus einer Gletscherspalte – das Matratzenlager des Berghauses gestattete solche Übungen auch bei weniger freundlichem Wetter. Zudem blieb Zeit für einen Ausflug zum "Gletscher Maul" mit anschließender Suche nach Bergkristallen.

Am nächsten Morgen ging es dann früh los. Der langwierige Anstieg führte entlang des Oberaarstausees, über ausgedehnte Moränen und Gletscher Richtung Oberaarjoch. Das wärmer werdende Klima verändert die Berge und führt zu immer instabiler werdenden Zuständen auf und um die verbliebenen Gletscher. Häufig muss ein Weg aufwändig gesucht werden, der zurückgehende Permafrost führt zu Steinschlaggefahren überall. Die Höhe und die Anstrengung machten sich bemerkbar, aber schließlich wartete die malerisch gelegene Oberaarjochhütte auf 3258m auf die Gruppe.

Als ein Höhepunkt wurde für den nächsten Tag die Hochtour auf das Vordere Galmihorn (3507m) geplant. Wieder begann der Tag früh, da Wetter und Schneebedingungen einen frühen Start erforderten. Die Aussicht auf die beeindruckende Gletscherwelt, die Stille der Natur sowie die umgebenden Bergriesen machten das Gehen auf dem Studergletscher zu einem unvergesslichen Erlebnis. Hohe Bergen ringsherum, in der Ferne grüßen das Matterhorn und die Bergriesen der Walliser Alpen. Die Seilschaft zog ihren Weg über den zerklüfteten Gletscher zwischen den überall lauernden, teils sehr tiefen Gletscherspalten. Deren Umgehung oder Überquerung auf mehr oder weniger stabiler Schneebrücken wurden zum Nervenkitzel. Schließlich wurden die Bedingungen dann so schwierig, dass die Gruppe beschloss umzukehren. Zu gefährlich wurde das Gelände, zu weich der Schnee. Nach kurzer Rast verlangte der Rückweg zur Hütte erneut Konzentration und Geschicklichkeit beim Umgehen von Spalten.

Am Nachmittag blieb dann noch Zeit zur Besteigung des Oberaarhorns (3629m). Obwohl nur etwa 400 Höhenmeter über der Hütte gelegen, erforderte die Besteigung dennoch Kletterei über Blockgelände und das Durchqueren von Schneefeldern. Die Anstrengungen wurden jedoch durch die beeindruckende Aussicht auf den majestätischen Koloss des Finsteraarhorns belohnt, dessen gewaltige Nordostwand sich vor den Augen der Bergsteiger erhob. Nachdem die Gipfelfotos geschossen waren, begann der konzentrierte Abstieg zurück zur Hütte.

Der nächste Tag gehörte dem Abstieg über den Oberaargletscher, wiederum auf teilweise verschlungenen Wegen bis gegen Mittag das Berghaus Oberaar zu einen gemeinsamen Abschluss-Kaffee einlud.

Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis in den Alpen: Wechselhafte Wetterbedingungen und die Anstrengungen der Tour wurden durch die beeindruckende Natur und atemberaubenden Aussichten mehr als wettgemacht.

Matthias Grell, im August 2023